Gerhard Amanshauser, geboren am 2. 1. 1928 in Salzburg. Studium an der Technischen Hochschule in Graz, Germanistik und Anglistik in Wien und Marburg/Lahn. Kurze Tätigkeit als Englischlehrer. Im Wien der 1950er Jahre erste literarische Kontakte und schriftstellerische Anfänge. Lebte ab 1955 als freier Schriftsteller in Salzburg. Reisen in die USA, nach Kanada, China und Indien. Er starb am 2. 9. 2006 in Salzburg.
* 2. Januar 1928
† 2. September 2006
von Anton Thuswaldner und Günther Stocker
Essay
Gerhard Amanshausers erstes Buch, „Aus dem Leben der Quaden“, wurde 1968 veröffentlicht. Walter Weiss hat 1971 zwei konstituierende Weisen festgestellt, wie der Autor Amanshauser auf die Welt reagiert: als Beobachter und als Deserteur. Dies sind die Figuren, die auch die späteren Arbeiten Amanshausers besiedeln. Der Beobachter im ersten Roman ist ein junger Biologiestudent, der sich von seinem Zimmer aus der Welt der Quaden – der Terminus „Quaden“ meint die gewöhnlichen Durchschnittsmenschen – mit dem beobachtenden Blick des Forschers nähert. Im Erzählband „Der Deserteur“ erscheinen in den meisten Geschichten die zentralen Figuren als jene, die außerhalb des Normallebens auf eine bloß registrierende Weise existieren. So etwa findet der Deserteur der Titelerzählung Unterschlupf auf dem Dachboden eines Freundes und gewinnt hier die Zeit zu einem kontemplativen Rückzug, der die ...